17.11.2019
Kurz nach der Gründung 1994 im slowakischen Pieštany startete Telux mit der Produktion von elektrischen Vorschaltgeräten mit Leistungen von 9 bis 72 W. Elf Jahre später stieg das Unternehmen in die SMT-Produktion ein und rüstete dazu seinen Maschinenpark auf, 2010 bezog man den neuen Standort in Trebatice. Bedingt durch kontinuierliches Wachstum war vor fünf Jahren das nächste Technologie-Update fällig – zu diesem Zeitpunkt kam Systemlieferant Ersa ins Spiel, der seither das Telux-Geschäft mit allen Spielarten der Löttechnologie unterstützt – unter anderem mit Selektivlöttechnologie (VERSAFLOW 3/45) und Schablonendruck (VERSAPRINT 1).
Bratislava, Hohe Tatra und Petra Vlhová, ihres Zeichens Riesenslalom-Weltmeisterin 2019 – auf diesen Dreiklang könnte man die Slowakei reduzieren. Aber das würde dem mitteleuropäischen Binnenstaat mit seinen rund 5,5 Millionen Einwohnern, am 01. Januar 1993 entstanden nach friedlicher Aufteilung der Tschechoslowakei, nicht gerecht werden. Nach Ende der sozialistischen ČSSR erwarb sich die junge Slowakei schnell einen hervorragenden wirtschaftlichen Ruf, der politisch begleitet wurde durch die Mitgliedschaft in Europäischer Union und NATO (2004), Aufhebung der Grenzkontrollen zu EU-Staaten gemäß Schengen-Abkommen (2007) und Beitritt zur Eurozone in 2009. Industrielle Schwerpunkte der stark exportorientierten Slowakei sind unter anderem die breit gefächerte Automobilbranche, Maschinenbau, Metallbearbeitung sowie Elektronik.
In die Zeit des Umbruchs in den 1990ern gründete Jozef Sadlek 1994 sein in der Elektronikfertigung angesiedeltes Unternehmen unter dem Namen TE-VEV mit anfangs fünfzehn Beschäftigten. Räumlichkeiten fand der Ingenieur, der Radio- und Fernsehtechnologie an der Technischen Universität Bratislava studiert hatte, in einem Industriegebiet in Pieštany, 90 km von der Metropole Bratislava entfernt. Zunächst bestand das Geschäft aus Handlöten und Baugruppen-Montage. Nach fünf Jahren war das Unternehmen als EMS-Dienstleister so weit etabliert, dass es für potenzielle Kunden sichtbarer wurde – man firmierte um in das griffigere Telux. Mit dem Erwerb einer ersten Pick & Place-Maschine zog das Geschäft mächtig an, 2005 konnte die erste SMT-Linie installiert werden, Jahr für Jahr schraubte man die Umsätze nach oben. Zunehmend beengt ging es zu in der Produktion, so dass sich Telux-Chef Jozef Sadlek nach reiflicher Überlegung zum Neubau im nahe gelegenen Trebatice entschied – auch um die auflaufenden Aufträge weiter „on time“ und in der geforderten Qualität abarbeiten zu können. Der Umzug an den neuen Standort mit 1.260 m2 Produktionsfläche wurde 2010 abgeschlossen, der Wille zu weiterem Wachstum hatte ein sicht- und greifbares Gegenstück – das Basis für einen regelrechten Umsatzsprung werden sollte: 2011 verzeichnete Telux ein sattes Wachstum von sage und schreibe 67 Prozent!
Und mit kontinuierlich steigenden Umsätzen ging es in den folgenden Jahren weiter, so dass das nächste Technologie-Update vor fünf Jahren zwingend anstand – 2014 kam dazu Ersa Systemlieferant auf den Plan. Telux produziert mit 40 Beschäftigten hauptsächlich kundenspezifische Industrieelektronik, die Kunden stammen aus der Bahntechnik, dem Bergbau und der Zahn- sowie Medizintechnik. 60 Prozent der Telux-Fertigung gehen an den slowakischen Markt, nach Tschechien Komponenten für den Bergbau und explosionsgeschützte Baugruppen – weitere interessante Kunden sitzen in Deutschland, etwa die im hessischen Neu-Anspach ansässige Adam Hall Group für Profimusik-Equipment. Wo auch immer die Baugruppen eingesetzt werden, stets werden extrem hohe Qualitätsmaßstabe angelegt. So war klar, dass nur Top-Lötsysteme infrage kamen, welche auf diesem Level reproduzierbar fertigen können. Bei Telux werden an die 700 unterschiedliche Typen von Leiterplatten bestückt – bei individuellen Losgrößen von 50 bis 2.000 Stück. An manchen Tagen muss das Produktionsprogramm zweimal täglich geändert werden – anders als bei manchem Big Player, der auf einer Linie ein Produkt 24/7 an 365 Tagen durchlaufen lässt. „Wir waren auf der Suche nach Lötmaschinen, die hohe Qualität mit hoher Produktivität und hoher Flexibilität verbinden – bei den Ersa Systemen hatten wir von Anfang an ein gutes Gefühl, so dass sie direkt auf der Liste für unser Benchmarking landeten“, sagt Jozef Sadlek. Nach ausführlicher Marktbeobachtung entschied man sich bei Telux für eine Ersa Selektivlötanlage vom Typ VERSAFLOW 3/45. Zuvor gab es ausgiebige Tests, um zu verifizieren, ob die Ersa Lötsysteme auch tatsächlich die gewünschten Ergebnisse liefern könnten – unter anderem wurde in dieser Entscheidungsphase auch der etwa 60 km entfernte Enics-Standort im slowakischen Nova Dubnica (ein guter Ersa Kunde mit Stammsitz in der Schweiz) aufgesucht, um die Anlage einschließlich möglicher Layouts und Konfigurationen in einer realen Fertigung zu begutachten und ein Gefühl dafür zu entwickeln, welche Lösung die beste sei.
Parallel wurde beim langjährigen tschechischen Ersa Repräsentanten PBT Rožnov, der auch die Slowakei betreut, kalkuliert, wie man die Prozesse optimal in Richtung Produktivität gestaltet. Ebenso wurden die zu produzierenden Leiterplatten eingehend daraufhin untersucht, wie der ideale Lötprozess auszusehen hat. Kurz nach Installation der VERSAFLOW 3/45 gingen die Aufträge derart durch die Decke, dass eine Schicht nicht mehr reichte und man zum 2-Schicht-Betrieb wechselte – was aus Sicht der Produktionsorganisation problematisch war. Die logische Folge war, dass die Telux-Geschäftsführung Nägel mit Köpfen machte und der ersten Ersa Lötmaschine eine zweite VERSAFLOW 3/45 folgen ließ und wieder zum 1-Schicht-Betrieb zurückkehren konnte. Parallel zur ersten Selektivlötmaschine orderte Telux „nebenbei“ auch einen Ersa Schablonendrucker VERSAPRINT B1, dem die Ersa Techniker im Nachhinein ein 3D-SPI verpassten – ein Feature, das es zu der Zeit als integrierte Funktion in einem Schablonendrucker noch nicht gab. Inzwischen ist die zweite VERSAPRINT Generation im Markt etabliert und kann regulär ab Werk mit integrierter 100%-Inspektion in 3D geordert werden. Im letzten Jahr legte Telux wiederum nach und erwarb zeitgleich zwei weitere Ersa Systeme für seine Elektronikfertigung – eine Reflowlötanlage HOTFLOW 3/14e für energieeffizientes, ressourcenschonendes Reflowlöten bei maximaler Lötqualität und Performance und eine Volltunnel-Wellenlötanlage POWERFLOW eN2, bestens geeignet für kostenoptimiertes Wellenlöten unter Stickstoffatmosphäre.
Die Kommunikation zwischen Telux und Ersa läuft über das in Tschechien ansässige Partnerunternehmen PBT Rožnov. „Service und Support von PBT Rožnov sind auf einem sehr professionellen Niveau. Die PBT-Techniker sind gut ausgebildet und die Reaktion auf unsere Fragen erfolgt innerhalb von 24 Stunden. Auch die Installation und Inbetriebnahme der neuen Geräte wurde absolut professionell und reibungslos durchgeführt. Während der fünf Jahre, in denen wir Ersa Systeme in Betrieb haben, gab es keine nennenswerten Zwischenfälle“, lobt Geschäftsführer Jozef Sadlek. Aus heutiger Sicht kann Telux sogar sagen, dass sie sich vor fünf Jahren mit der Selektivlöttechnologie VERSAFLOW für das perfekt passende System entschieden haben – gerade auch mit Blick auf die dringend benötigte Flexibilität. „Wir haben große Anstrengungen unternommen, die jeweils beste Lösung zu realisieren. Telux zählt zu meinen Lieblingskunden – nicht nur, weil wir dort fünf Maschinen platzieren konnten, sondern auch wegen der wirklich sehr guten Partnerschaft und der engen Beziehung zwischen den beteiligten Unternehmen“, sagt der betreuende Sales Manager von PBT Rožnov, Michal Duda, der bereits seit 15 Jahren freundschaftlich mit dem Unternehmen verbunden ist. Als Erfolgsrezept für die Telux/Ersa/PBT-Kooperation sieht der PBT-Mann neben der beratenden Begleitung auf dem Weg zur Installation leistungsfähiger Systeme vor allem den nachgelagerten Support durch das dynamische Service-Team. „Wenn es ein Problem geben sollte, ist einer unserer Kollegen innerhalb weniger Stunden vor Ort, um es zu beheben – oft lösen wir Dinge bereits über einen TeamViewer-Call“, ergänzt Michael Duda. Jährlich stemmt das PBT-Team 20 Neuinstallationen in der Region – zusätzlich zu den bereits im Feld bestehenden Maschinen. Der steigende Marktanteil in der Slowakei und in Tschechien dürfte nicht zuletzt auf den erstklassigen Support zurückgehen, den die Servicetechniker von PBT landauf, landab leisten. Neue Kollegen im Service werden direkt über das Ersa Qualifizierungsprogramm geschult und gehen anschließend mit den erfahrenen Ersa/PBT-Servicetechnikern so lange auf Tour, bis sie selbst autark unterwegs sein können.
„Erstens: Mit den Ersa Anlagen ist es uns gelungen, die Produktion stärker zu automatisieren – ein wichtiger Schritt, da qualifiziertes Fachpersonal nicht leicht zu finden ist. Und zweitens: Die Lötqualität und die Gesamtqualität der Bestückung haben sich dramatisch erhöht. Wichtige Voraussetzungen für unsere Industrieelektronik-Fertigung mit ausgeprägtem Bedarf an sehr hoher Qualität“, fasst Telux-Geschäftsführer Jozef Sadlek die Kooperation der letzten fünf Jahre mit Ersa Systemen zusammen. Man habe bei Telux gerade eine ebenso hübsche wie leistungsfähige Produktion. Die Planung hinsichtlich Produkten reicht jeweils ein Jahr in die Zukunft, entsprechend wird auch der Bedarf an Hardware respektive Maschinen ermittelt. Sollte sich hier eine Lücke auftun, weiß Telux, wie zuverlässig und in welcher Qualität die Ersa Maschinen ihren Dienst verrichten – die Chance, dass hier weitere Systeme über PBT Rožnov nach Trebatice geliefert werden, ist sehr groß …
– Explosionsgeschützte Ausrüstungen für den Bergbau
– Eisenbahnen
– Zahnärztliche Geräte und Dentalstühle
– Dental- und medizintechnische Kompressoren
– Automatisierung
– Beleuchtungstechnik