Selektive Nacharbeit von SMD-Bauteilen
Unter dem Begriff Rework versteht man die Zusammenfassung aller Teilprozesse, um einzelne SMT-Bauteile einer Baugruppe selektiv zu installieren oder zu tauschen. Zuerst wird ein SMD-Bauteil von der Baugruppe entlötet. Anschließend wird das überschüssige Lot entfernt und die Baugruppe vorbereitet, um ein neues Bauteil zu installieren. Es folgen die präzise Platzierung und das Einlöten des neuen Bauelements. Die Verarbeitung nahezu aller SMD-Bauteilformen ist hierbei möglich. Das Ziel der Nacharbeit oder Musterfertigung: Produkte erzeugen, die denen der Serienfertigung qualitativ ebenbürtig sind.
Warum Rework? Die Gründe für die Nacharbeit an elektronischen Baugruppen sind so vielfältig wie die Elektronik selbst. Folgende Ursachen treten häufig auf:
- Es liegt ein Defekt am Bauteil vor
- Es wurde das falsche Bauteil bestückt
- Das Bauteil wurde in der falschen Orientierung bestückt
- Ein Bauteil wurde schlecht gelötet (Brücken, offene Lötstellen usw.)
- Ein Bauteil ist falsch programmiert
- Ein Bauteil wird für die Wiederverwertung gesichert (Recycling)
- An der Baugruppe wird eine Änderung vorgenommen (Redesign)
- Baugruppe wird als Muster aufgebaut und ein oder mehrere Bauteile werden nachbestückt (Prototyping)
- An der Baugruppe werden Tests vorgenommen, z.B. Kreuztausch (Testing)
- Daten eines Bauteils aus einer defekten Baugruppe müssen gesichert werden (Forensik)
- Leistungsfähigere, kompatible Bauteile in einer Schaltung einsetzen (Upgrading)
In allen Fällen ist es Ziel der Nacharbeit, an deren Ende eine funktionsfähige und zuverlässige Baugruppe zu erhalten. Zusätzlich ergibt sich im Sinne des nachhaltigen Wirtschaftens die Motivation, das Aufkommen von Elektroschrott zu reduzieren.