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Eine Kurtz Ersa-Kundenbeziehung mit einer Gießerei beginnt oftmals mit einer speziellen Kundenanfrage. In diesem Fall erhielt die Metallgießerei Brückner im Sommer 2023 eine Anfrage über fünf unterschiedliche Gussteile mit einem Gewicht von drei bis fünf Kilogramm. Da der Neukunde ein jährliches Auftragsvolumen von je mindesten 2.000 Stück in Aussicht stellte, stand das bisherige Herstellverfahren via Sandguss in Frage und es wurde über eine Fertigung mit Kokille nachgedacht. Der Kokillenguss ist ideal, um hohe Stückzahlen wirtschaftlich zu fertigen. Da die Gussteile in hervorragender, reproduzierbarer Qualität hergestellt werden, ist er besonders geeignet für Teile, an die höchste Anforderungen der Maßhaltigkeit gestellt werden. Das war beim Neukunden Brückner der Fall, denn es handelte sich um Gussteile mit hohen Qualitätsanforderungen für die Antriebstechnik im Bootsbau.
*Bild mit freundlicher Genehmigung der MOLABO GmbH und der Helmut Hechinger GmbH & Co. KG
Die Stärken der Metallgießerei Brückner liegen in kurzen Lieferzeiten, hoher Qualität und Flexibilität. Die bei Brückner produzierten Gussteile kommen in der Pumpentechnik, Elektrotechnik, Möbelindustrie oder Bahntechnik zum Einsatz. Kontinuierliche Investitionen trotzen derzeitigen Krisen und erhalten den Produktionsstandort in Deutschland. Im Oktober 2023 konnte die Metallgießerei Brückner nach einigen Vorgesprächen und mit ihren Referenzen überzeugen und erhielt den Auftrag über die ersten drei Gussteile für den Bootsbau. Erste Simulationen folgten im Hause Brückner, die jedoch Schwierigkeiten im Speisungsverhalten aufzeigten, insbesondere durch Lunker-Bildung an nicht zulässigen Stellen.
Lunker sind Hohlräume, die bei der Abkühlung und Erstarrung der Metallschmelze durch Schwinden des Aluminiums entstehen. Durch den Kippgießprozess wird eine sehr viel höhere Qualität verglichen mit dem reinen Schwerkraftguss erreicht. Brückner unterbreitete den Vorschlag, drei der fünf Gussteile im Kippgussverfahren zu produzieren, damit höchste Qualität der Teile erzielt wird. Um den Kunden vom Kippgießen zu überzeugen, waren mehrere Meetings notwendig, in denen die Vorteile des Verfahrens im Detail dargelegt und besprochen wurden. Der größte Vorteil ist die gesteuerte Füllung über die Kippbewegung der Maschine. Die Form wird mit mäßiger Geschwindigkeit gefüllt und somit Schaumbildung reduziert. Es wird weniger Anguss und Speisergewicht benötigt, was sich positiv auf den Bedarf an Aluminium auswirkt und eine bedeutende Kostenreduktion nach sich zieht. Des Weiteren sind höhere Stückgewichte bei hoher Komplexität mit geringeren Wandstärken besser umsetzbar. Die bessere Entlüftung im Kippgießen führt zu weniger Lufteinschlüssen.
Nachdem der Kunde vom Kippguss überzeugt war, lieferte ein externer Werkzeugbauer mit Simulationen Erkenntnisse über die optimale Anschnitt-Technik. Auch der Werkzeugbauer kam zu dem Ergebnis, dass das Kippgussverfahren für die drei ausgewählten Gussteile das ideale Verfahren ist. Somit begab sich die Metallgießerei Brückner im November 2023 auf die Suche nach einer kurzfristig verfügbaren Kippgießmaschine. Bis 2023 produzierte Brückner für seine Kunden stets im Schwerkraftgießverfahren. Die eigene Gießerei um das Kippgießen zu erweitern war ein Gedanke, den die Firma bereits seit geraumer Zeit im Kopf hatte. Bisher fehlten jedoch die Aufträge mit entsprechendem Gussteile-Bedarf, die eine Investition gerechtfertigt hätten. Eine prozesssichere Kippgießanlage mit überwachtem und gesteuertem Gießablauf steigert nicht nur Effizienz und Qualität der produzierten Teile, sondern ist auch – durch die Maschinenpark-Erweiterung – ein Türöffner für neue Märkte.
Im Dezember 2023 war es schließlich so weit. Brückner kontaktierte Kurtz Ersa, schilderte seinen Bedarf und teilte die genauen Gussteilanforderungen seines Kunden mit. Ein intensiver Austausch über die Anforderungen an die Kippgießmaschine begann – mit dem Wunsch, schon sehr zeitnah produzieren zu können. Mit einer Punktlandung: Brückner erhielt von seinem Neukunden am 22.12.2023 – dem letzten Arbeitstag vor den Weihnachtsfeiertagen – die Zusage, die Gussteile im Kippgussverfahren fertigen zu wollen. Somit erhielt auch Kurtz direkt am 22.12.2023 die Maschinenbestellung seitens Brückner. Mit Hochdruck wurde im neuen Jahr direkt mit der Realisierung des Projekts gestartet. Zahlreiche Meetings zwischen Brückner, deren Werkzeugbauer und Kurtz waren nötig, bis die optimale Gussgestaltung vorlag. Parallel dazu wurde die Maschine im Kurtz Ersa-Stammwerk in Wiebelbach produziert. Mitte Juni 2024 war es dann so weit: Die neue Kippgießmaschine wurde an die Metallgießerei Brückner nach Zeulenroda-Triebes ausgeliefert. Die Maschine wurde ausgerichtet, im Boden verankert und in Betrieb genommen. Nach dem erfolgreichen Abgießen erster Muster im Juli kann nun nahtlos in die Serienproduktion gestartet werden.
Das Team der Kurtz Casting Solutions bedankt sich für die ausgesprochen gute Zusammenarbeit
und den vertrauensvollen Umgang während der Projektphase. Wir freuen uns auf eine langfristige
Geschäftsbeziehung mit vielen weiteren Projekten!