Auch künftig ist mit Wachstum im Gießereimaschinenbau zu rechnen

Kreuzwertheim

Das jährliche Unternehmertreffen des Fachverbandes Gießereimaschinen des VDMA fand  am 21. November 2012 beim Mitgliedsunternehmen Kurtz GmbH in Kreuzwertheim statt. Die Kurtz GmbH, ein Tochterunternehmen des Kurtz Ersa Konzerns produziert in Ihrem Geschäftsbereich Moulding Machines Gießereimaschinen für den Aluminium Niederdruckguss, Schwerkraftguss und Entgratpressen von der Einzelmaschinen bis hin zur kompletten Anlage für die Gießereiindustrie.

Der VDMA (Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau e.V.) vertritt über 3000 Unternehmen aus 38 Fachverbänden und zählt damit zu den einflussreichsten Wirtschaftsverbänden in Europa.

34 Vertreter von aktuell 40 Mitgliedsunternehmen des Fachverbandes Gießereimaschinen waren der Einladung des VDMA zu Kurtz gefolgt. Das Produktionsvolumen dieser Unternehmen umfasst ca. 1,1 Mrd. €. Diese decken das gesamte Spektrum der Zulieferer für die Gießereiindustrie im Bereich Maschinen ab. Mit einer Exportquote von über 65% ist diese Branche auch eine feste Größe in der deutschen Außenwirtschaft.

Die wesentlichen Thema der Tagung war die umfangreiche Information über aktuelle Marktsituationen und künftige Aktivitäten.

In einem ausführlichen Vortrag ging Dr. Erwin Flender, Präsident des  Bundesverbandes der deutschen Gießereiindustrie auf die aktuelle Lage der deutschen und internationalen Gießereiindustrie ein.

Nach seinen Ausführungen ist die deutsche Gießereiindustrie im Weltmaßstab die 4. Größte und deutlich gestärkt aus der Krise im Jahr 2009 hervorgegangen.

Eine wesentliche treibende Kraft in der Gießereibranche ist die zunehmende Mobilisierung. Die parallele Entwicklung von leichteren und damit energieeffizienteren Fahrzeugen und der wachsende Trend zur Elektromobilität sind Faktoren, die die Branche optimistisch in die Zukunft blicken lassen. Diese Trends können weltweit beobachtet werden, wenn auch die Umsetzung von EU-Standards in den Wachstumsmärkten China, Brasilien und Russland mit Zeitverzögerung erfolgt.

Der Automobilbau ist immer noch der führende Abnehmer für Gussprodukte und damit  hängt auch der Gießereimaschinenbau wesentlich von dieser Industrie ab.

Besonders hervorgehoben wurde von Dr. Flender das Bekenntnis der deutschen Gießereien zum Standort Deutschland. Er konkretisierte dies anhand einer Liste aus der hervorging, dass führende deutsche Autobauer und Zulieferer zum Teil mehrere hundert Millionen Euro in ihre Gießereien Deutschland investierten. Besonders erfreulich für den Gießereimaschinenbauer Kurtz ist, dass dieser auch in einige dieser Investitionen mit einbezogen wurde und in der nächsten Zeit die entsprechenden Maschinen ausgeliefert werden.

Ein weiterer interessanter Gesichtspunkt ist, dass ein namhafter Gießereibetrieb einen Dreistelligen Millionenbetrag am Standort Deutschland für die Produktion eines Motors der Großserie investiert, da sich klare Kostenvorteile der hiesigen Produktion gegenüber der in China zeigen.

Ausblick

Allerdings muss nach einer insgesamt recht positiven Entwicklung im Jahr 2012 der Ausblick auf 2013 eher verhalten gesehen werden. China wird weiterhin für die dort aktiven Unternehmen ein wichtiger Absatzmarkt bleiben, auch wenn die Dynamik des Marktes für 2013 schwächer werden wird. Die Marktentwicklungen in Russland und Brasilien lassen einiges an Potenzial für die deutschen Gießereimaschinenbauer in den nächsten Jahren erwarten.

Abgeschlossen wurde die Tagung mit einem Firmenrundgang durch die Fertigung der Kurtz GmbH in Kreuzwertheim. Neben Schaumstoffmaschinen, die das zweite Segment  im Bereich Moulding Machines bilden konnten den Gästen in der komplett belegten Montagehalle sowohl drei Niederdruckgießanlagen als auch drei Entgratpressen vorgestellt werden.

Im kommenden Jahr wird das Unternehmertreffen des Fachverbandes Gießereimaschinen des VDMA in Süden Deutschlands bleiben und sich bei der Firma Eirich in Hardheim treffen.