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Erfolgreiche Kooperation: Reinhard Foegelle, Geschäftsführer der Dr. Farassat-Stiftung (Mi.), mit Ersa Entwicklungsleiter Michael Schäfer (li.) und Ersa CEO Rainer Kurtz
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Kurtz Ersa-Konzern

Erfolgreiches Projekt zwischen Dr. Farassat-Stiftung und Ersa GmbH

20.09.2017

Wertheim | Was mit einem Treffen der Dr. Farassat-Stiftung und Kurtz Ersa-CEO Rainer Kurtz, Kurtz Ersa-CTO Uwe Rothaug und Ersa Entwicklungsleiter Michael Schäfer begann, hat sich inzwischen zu einer erfolgreichen Kooperation entwickelt. Die in Veitshöchheim bei Würzburg ansässige Dr. Farassat-Stiftung widmet sich der Integration Hochbegabter – speziell der kleinen Gruppe der „Underachiever“ – in das Berufs- und Geschäftsleben. Das Kurtz Ersa-Management erkannte das Potenzial in einer Zusammenarbeit mit der Begabtenförderung und beauftragte ein Projekt zum Thema „Digitalisierung von Wissen“, das erfolgreich von vier Teilnehmern der Stiftung bearbeitet wurde.

Viele stellen sich die Frage, warum hochbegabte, erwachsene Menschen gefördert werden sollten. Antwort: Hochbegabte sind anders. Wie bei jedem „Anders-Sein“ entstehen daraus besondere Herausforderungen. Dies gilt sowohl im Umgang mit der Familie als auch im sozialen und beruflichen Umfeld. Gelingt es, die Herausforderungen zu meistern und die eigenen Talente einzusetzen, erzielen Hochbegabte außergewöhnliche Leistungen. Gelingt dies nicht, geraten Hochbegabte rasch auf die Schattenseite des Lebens – das „Anders-Sein“ führt zur Infragestellung der eigenen Persönlichkeit, die sich auch in mangelndem Selbstwertgefühl äußern kann. Eine Betroffene beschreibt es so: „Versager sind wir nicht. Es fehlt der Mut, unser Wissen zu zeigen. Im Rückzug angekommen, versagen wir uns, glücklich und erfolgreich zu sein.“ Beim Einstieg ins Berufsleben treten gegenüber hochbegabten „Underachievern“ Vorurteile auf, die zu bereits bekannten Phänomenen wie Misstrauen und Neid führen. Durch Unterforderung, Persönlichkeitsblockaden und psychische Erkrankungen werden häufig somatische Krankheiten ausgelöst.

Dr. Farassat-Stiftung: Förderung durch Training

„Ziel der Stiftungsarbeit ist es, begabte Menschen, die scheinbar grundlos im Studium scheitern oder am Anfang ihres Berufslebens keinen Erfolg haben, aus ihrer Situation zu holen, damit sie ihre Fähigkeiten und Talente für sich und zum Wohl der Gesellschaft einsetzen können“, sagt Reinhard Foegelle, Geschäftsführer der Dr. Farassat-Stiftung. Wie sieht dies konkret aus? Zunächst erforschen die Stipendiaten während eines dreimonatigen Persönlichkeitstrainings gemeinsam mit Trainern die Einschränkungen ihrer Leistungsfähigkeit. Mittels individueller Förderung, einem ganzheitlichen Lernansatz und psychologischer Hilfe lernen die Teilnehmer, ihr außergewöhnliches Leistungsvermögen zu entfalten und auszuschöpfen. Zudem werden Lern- und Arbeitsverhalten, Strategien für Krisensituationen und Motivation vermittelt, so dass die Teilnehmer ein positives Selbstkonzept aufbauen und ihre soziale Kompetenz stärken können.

Ziele des Persönlichkeitstrainings sind:

  • Aufbau eines positiven Selbstkonzeptes
  • Stärkung der Persönlichkeitsstruktur, des Selbstvertrauens und der sozialen Kompetenz
  • Erkennen der eigenen Fähigkeiten, um diese weiterzuentwickeln und für einen Neustart zu nutzen
  • Erkennen und Nutzen des eigenen kreativen Potenzials
 

Projektphase bei Lötspezialist Ersa

Auf das Persönlichkeitstraining folgt im zweiten Teil der Stiftungsarbeit eine Projektphase in realer Umgebung – so auch beim gemeinsamen Projekt „Digitalisierung von Wissen“ zwischen der Dr. Farassat-Stiftung und Lötspezialist Ersa. In dieser zweimonatigen Projektphase sollten die vier Teilnehmer das Erlernte praktisch im Unternehmen umsetzen. „Wenn vom Löten die Rede ist, denken viele an technikbegeisterte Bastler, die im Hobbyraum mit einem Lötkolben selbstentwickelte Elektronik löten. Wenigen ist bewusst, dass in vielen heutigen Alltagsprodukten wie Handys, Autos, Computer, Küchen- oder Fernsehgeräte unzählige elektronische Baugruppen stecken. Diese Elektronik wird in industriellen Herstellungsprozessen auf speziellen Lötmaschinen gefertigt. Die Ersa GmbH in Wertheim entwickelt und baut diese Lötmaschinen und vertreibt sie an weltweit agierende Elektronikhersteller“, umreißt Entwicklungsleiter Michael Schäfer das Geschäftsfeld von Ersa. Trotz modernster Technik und einem hohen Maß an Automatisierung sind erfahrene Applikationsanwender gefragt, welche diese High-Tech-Lötmaschinen optimal für ein Höchstmaß an Produktivität einstellen können. Dieses spezielle Fachwissen zum Thema Löten ist oft nur in den Köpfen der Spezialisten vorhanden und wächst stetig mit deren Berufserfahrung. Für Ersa stellte sich die Frage, wie dieses Wissen gesichert und erweitert werden kann, um es gezielt abrufen und verteilen zu können.

Hier knüpfte das 4er-Team der Dr. Farassat-Stiftung an. In der zwei Monate andauernden Projektarbeit wurden Kunden und Mitarbeiter aus verschiedenen Ersa Abteilungen interviewt. Mit großer Empathie für die Beteiligten entstanden per Design-Thinking-Prozess unterschiedliche Lösungsansätze, um das vorhandene Wissen der Mitarbeiter sichtbar zu machen. Als Ergebnis präsentierte die Gruppe eine App, die es ermöglicht, leicht und unkompliziert Fragestellungen zum Lötprozess zu erfassen, zu kanalisieren und mit Antworten zu versehen. Dieses spezielle Wissen wird dadurch automatisiert abrufbar und vereinfacht die Kommunikation mit Kunden und Service-Mitarbeitern. Zudem konzipierte die Gruppe einen digitalen Arbeitsplatz, der das Ersa Team gezielt dabei unterstützt, prozessoptimiert zu kommunizieren und das Wissen entsprechend zu strukturieren. „Sowohl Ersa Management als auch Team waren so von dem Konzept überzeugt, dass bereits ein weiteres Projekt mit der Dr. Farassat-Stiftung gestartet wurde. Wir freuen uns auf die weitere Zusammenarbeit“, erklärte Kurtz Ersa-CEO und Ersa Geschäftsführer Rainer Kurtz.